Präsentismus – krank zur Arbeit zu gehen –  für viele leider nach wie vor selbstverständlich, trotz Aufklärungsmaßnahmen im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements, Seminare zu Resilienz und Achtsamkeit. Just in der Coronazeit hat sich das Verhalten verstärkt, da die meisten Arbeitnehmer im Homeoffice in ihren gewohnten Räumlichkeiten waren.

Warum?

• Weil man so schön vom Bett aus Arbeiten kann.
• Und sich nach einer Videokonferenz wieder auf das Sofa legen kann.
• Das bisschen Arbeit am Laptop ist doch nicht so schwer.
• Man möchte die Kollegen nicht im Stich lassen.
• Der Vorgesetzte macht es doch auch.
• Und die anderen Kolleg*innen ebenfalls.
• Der Druck, die Arbeit fertig zu machen, steigt.
• Man hat Angst vor dem überfülltem Schreibtisch nach der Rückkehr.

Es scheint, als ob alte Prägungen und Glaubenssätze durch die Coronapandemie einen Aufschwung erhalten haben:

Sei perfekt/ Du darfst nicht Nein sagen/ Du musst gut sein/ Du musst die Arbeit fertig machen/ Du musst schnell und besser sein, als die anderen, um Anerkennung zu erhalten.

Viele haben auch Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, trotz des besseren Arbeitsmarktes und Fachkräftemangel. Jüngere Kolleg*innen wollen mithalten und zeigen auch dieses Verhalten, laut der Umfrage der  Techniker Krankenkasse.

Was hilft?

• Vorbilder im Unternehmen auf Führungsseite!
• Eine klare Kommunikation über die Konsequenzen, wenn man zur Arbeit geht. Gesundheitlich und rechtlich.
• Eine Aufklärungsarbeit im Unternehmen.

Mein Tipp: Ein jeder soll sich auskurieren und das tun, was ihm gut tut. Vielleicht hilft es auch jemanden, der psychisch erkrankt ist, für einige Stunden zur Arbeit zu gehen. Bei einer Grippe und Fieber gehört man aber ins Bett- bitte Laptop und Handy aus.

Mehr dazu finden Sie in dem Artikel der FAZ vom 21.Mai 2023 oder unter https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/praesentismus-krank-mir-doch-egal-18905664.html